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Nachbarschaftshilfe Butzbach
Bericht und Fotos von unserer Fahrt nach Marburg am 23. September 2014:
Nachbarschaftshilfe auf den Spuren der Heiligen Elisabeth in Marburg
Die jüngste Exkursion der Nachbarschaftshilfe Butzbach führte zur Elisabethkirche in Marburg, deren imposante Kulisse mit den beiden ca. 80 m hohen Türmen die Reisegruppe bereits während der Anfahrt begrüßte. Es folgte die Besichtung der ältesten gotischen Hallenkirche Deutschlands, benannt nach Elisabeth von Thüringen (1207-1231), die sich nach dem Tod ihres Ehemanns Ludwig IV, Landgraf von Thüringen, in ihren letzten Lebensjahren in Marburg leidenschaftlich für Arme und Kranke einsetzte. Während der fachkundigen Führung erfuhren die Teilnehmer/innen interessante Details zur Geschichte der Elisabethkirche: Sie wurde nach Vorbild der französischen Kathedralen mit eigenständiger Weiterprägung in kaum 50 Jahren (von 1235-1283) als Marienkirche des Deutschen Ritterordens und Grablege der späteren hessischen Landgrafen über dem Grab der Heiligen Elisabeth von Thüringen erbaut, die als ungarische Königstochter geboren wurde, dann liebevolle Gattin von Ludwig IV., Landgraf von Thüringen, Mutter und kluge Fürstin war und schließlich die tatkräftige "Aussteigerin“ in ein karitatives Engagement, das aus der thüringischen Landesmutter die Mutter der Armen und Kranken machte. Bald nach ihrem Tod im Jahr 1231 setzten Pilgerfahrten zu ihrem Grab ein. Ihr Schwager Konrad, Landgraf und späterer Hochmeister, siedelt hier 1233 den Deutschen Orden an. Auf sein Betreiben erfolgte bereits 1235 die Heiligsprechung Elisabeths und die Grundsteinlegung der Kirche, sowie 1236 die Erhebung ihrer Gebeine im Beisein Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen. Im Jahr 1283 wurde die Kirche geweiht. Das kunstgeschichtlich sehr bemerkenswerte Bauwerk war also während des Mittelalters eine bedeutende Wallfahrtskirche. Die farbigen Glasfenster zeigen das Leben der Heiligen Elisabeth und die Werke der Barmherzigkeit und gehören zu den bedeutendsten Beispielen gotischer Glaskunst. Spektakulär ist auch der mit Edelsteinen reich verzierte goldene Elisabethschrein, an dem der Rundgang vorbei führt, wie auch am Kruzifix von Ernst Barlach über dem Kreuzaltar. Durch den Hohen Chor gelangte man in den Landgrafenchor, wo sich die Grabdenkmäler der hessischen Landgrafen bis zur Reformation befinden. Zurück im Hohen Chor wurde die Führung kurz unterbrochen: Die Gruppe der Stimmbildung der Nachbarschaftshilfe überraschte mit ihrem Chorgesang die Teilnehmer/innen. Es waren u.a. "Laudate omnes gentes…“, "Kyrie Eleison“ und "Halleluja“ im besonderen Klangraum und vor besonderer Kulisse im Hohen Chor der Elisabethkirche "a cappella“ zu hören. Die Akustik in der Elisabethkirche beeindruckte sowohl die Sänger/innen selbst, als auch die Zuhörer/innen. Bei anschließendem Besuch der Altstadt konnten die Fahrtteilnehmer/innen den sonnigen Tag genießen und/oder sich über die mannigfaltigen Eindrücke des Kirchenbesuchs im nahe gelegenen Rosenpark-Café austauschen. Das Reiseziel war gut gewählt, lebte doch die Heilige Elisabeth bereits vor 900 Jahren nach dem Motto der Nachbarschaftshilfe "Miteinander - Füreinander“.
Fotos (c) by Peter Theissen