Am Freitag, den 18. November 2022, erhielten rund 35 interessierte Mitglieder und Freunde der Nachbarschaftshilfe Butzbach in einem Vortrag von Prof. Dr. Hans Rudolf Engelhorn einen umfassenden Überblick über Geschichte, Entwicklungsstand und Zukunft des „Autonomen Fahrens“.
Der Referent, Vorstandsmitglied der Nachbarschaftshilfe, begann seinen Vortrag im Butzbacher Museum mit der Beschreibung der einzelnen Entwicklungsstufen hin zum autonomen Fahren. Fuhr bis vor wenigen Jahrzehnten der Fahrer eines Autos in jeder Hinsicht eigenverantwortlich und ohne digitale Unterstützung, sind inzwischen viele Autos mit Assistenzsystemen wie beispielsweise Spurerkennung, automatischer Abstandshaltung, intelligenten Lichtsystemen, Verkehrszeichenerkennung ausgestattet, die den Fahrer unterstützen und zur Sicherheit im Straßenverkehr wesentlich beitragen. Durch die Entwicklung immer neuer Sensoren, wie Kamerasysteme, Radar, komplexe Lasersysteme, aber auch Kommunikation über Funk und Satelliten, erreichen erste Autoausstattungen die Entwicklungsstufe, in der der Fahrer nicht mehr aktiv fährt, aber immer noch zu jedem Zeitpunkt in das Geschehen eingreifen können muss. Man geht derzeit davon aus, dass bis ca. 2035 die Autos komplett autonom fahren können. Eingebettet in seinen Vortrag informierte Prof. Engelhorn über die zeitgleich ablaufende Verkehrswende weg vom Verbrenner hin zum Elektroauto. Hier wird der Schwerpunkt bei der Entwicklung besserer Batterietechnik liegen. Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt werden markant sein, da ein Elektromotor wesenlich weniger Bauteile und auch weniger Wartung benötigt als ein Verbrennungsmotor. Zulieferbetriebe und Reparaturwerkstätten müssen sich frühzeitig auf diese Enwicklung einstellen. Interessant wird auch sicher die weitere Entwicklung von Autos mit Brennstoffzellen sein, die mit Wasserstoff betrieben werden. Viele Zwischenfragen und -anmerkungen belegen, wie gut es Herrn Prof. Engelhorn gelang, die vielen technischen Details mit übersichtlich gestalteten Powerpoint-Folien und kleinen Video-Einspielungen dem Publikum verständlich zu vermitteln. Große Betroffenheit erzeugten die angesprochenen ethischen Fragen zum vernetzten und automatisierten Fahren. In Situationen, in denen das Fahrzeug selbständig zwischen Alternativen entscheiden muss, in den bei jeder Entscheidung Menschen zu Schaden kommen. Laufen zum Beispiel Kinder auf eine Straße und es gibt für das autonome Auto nur die Entscheidungsvarianten, die Kinder anzufahren, deren Tod in Kauf zu nehmen oder das Auto in eine Absperrung zu lenken und damit das Leben des Fahrers zu gefährden. Doch auch abseits solcher Horror-Visionen gibt es Diskussionsbedarf. In den vergangenen Jahren entwickelte deshalb eine Ethikkommission, Leitlinien für autonome Fahrzeuge.
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Zum Schluß des Vortrags dankte die Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe Butzbach, Kornelia Kraus-Ruppel, dem Referenden für den sehr gelungenen Vortrag und überreichte einen Kalender mit einem nostalgischen Rückblick auf Autos der letzten Jahrzehnte.