Nachbarschaftshilfe Butzbach besuchte Frankfurter Flughafen

Jüngst startete eine Gruppe von rund 40 Personen der Nachbarschaftshilfe Butzbach mit dem Zug von Butzbach zum Frankfurter Flughafen.

Rollverkehr United Airlines.   (Foto: Fraport AG)

Mit der SkyLine-Flughafenhochbahn war es nur “ein Sprung” vom Terminal 1 bis zum Terminal 2 mit seiner großzügig angelegten Besucherterrasse, von der man einen guten Überblick über das auf 20 km² ausgedehnte Gelände und die zahlreichen Aktivitäten rund um den Flugbetrieb bekam.

So startete man gut vorbereitet und bei Sonnenschein zu einer Flughafen-Rundfahrt, auf der den Besuchern faszinierende Einblicke hinter die Kulissen eines Weltflughafens geboten wurden. Eine Flughafenmitarbeiterin vermittelte spannende Hintergrundinformationen zu den Abläufen des Flughafens. Die Fahrt ging “haarscharf” an dem derzeit größten Passagierflugzeug der Welt, einem Airbus 380, vorbei.

Der Airbus A380 kann auf seinen zwei Passagierdecks bis zu 850 Fluggäste transportieren. Die Außenmaße sind beeindruckend: Spannweite 79,80 Meter, Länge 72,70 Meter, Höhe 24,10 Meter. Die vier Triebwerke sind jeweils rund 32.000 PS stark. In den Airbus A380 passen rund 320000 Liter Treibstoff. Der Flughafen Frankfurt hält in großen Öltanks knapp 200 Millionen Liter Treibstoff bereit, den Pipelines mit einer Gesamtlänge von mehr als 60 km unterirdisch zu den Stellplätzen der Flugzeuge befördern. Weiter ging die Fahrt an einer der drei Feuerwachen des Flughafens vorbei; als nicht öffentliche Feuerwehr Hessens beschäftigt die Flughafenfeuerwehr über 300 hauptamtlich angestellte Kräfte und besitzt etwa 180 Fahrzeuge. Und schon folgte das nächste Highlight: Die riesigen Wartungshallen und die Lagerhallen für den Frachtbetrieb beeindruckten wohl alle Gäste. Es war wohl den meisten nicht bekannt, wie viele Tiertransporte per Flugzeug organisiert werden – darunter der Transport eines Blauwals. Erwähnenswert auch der große Anteil an Servicefahrzeugen auf dem Vorfeld, die nach und nach auf elektrische Antriebe umgestellt werden. In wenigen Jahren soll die elektrische Energieversorgung komplett mit nachhaltiger Energie erfolgen. Vor der Coronakrise nutzen 2019 nutzten rund 70 Millionen Passagiere den Flughafen. Diese Zahl ging 2020 auf 19 Millionen zurück, aber bereits 2023 erholte sich der Wert wieder auf knapp 60 Millionen. Um weiter steigende Passagierzahlen abfertigen zu können, entsteht derzeit das Terminal 3, das die “Reisenden” in der fortgeschrittenen Bauphase zu sehen bekamen. Die Eröffnung des Terminals ist für 2026 geplant. Dann wird sich auch die Mitarbeiterzahl von derzeit rund 80000 erneut erhöhen, aber auch die Zahl der Starts und Landungen. Wegen des Nachtflugverbots mussten 2023 an einem durchschnittlichen Tag in den verbleibenden 18 Stunden 2023 1.408 Flugbewegungen (Starts und Landungen) organisiert werden. Das bedeutet, dass in Stoßzeiten alle 46 Sekunden ein Flugzeug am Frankfurter Flughafen auf einen der “Runways” startete oder landete. Nach einer dreiviertel Stunde endete die Rundfahrt, die allen Teilnehmenden sicher unvergessen bleibt; auch Dank der lockeren Art, in der es der Flughafenmitarbeiterin gelang, selbst trockenes Zahlenmaterial ansprechend zu vermitteln.
Im letzten Programmpunkt des Ausflugs besuchte die Gruppe das neu gestaltete Fraport-Besucherzentrum. Auf 1200 m² Fläche präsentiert die multimediale Ausstellung eine perfekte Mischung aus Information und Entertainment. An einem großen Modell des Flughafengeländes konnte die Rundfahrt nachempfunden und mit Hilfe von Tablets intensiv erforscht werden. Auf einer großen Leinwand konnte man individuell den weltweiten Flugverkehr an unterschiedlichen Orten und Uhrzeiten anschaulich demonstrieren. Wer sich traute, zog eine VR-Brille auf und setzte sich auf einen Passagiersessel, der per Software bewegt werden konnte.

Nun wurde man virtuell zu einem von stündlich 20000 Gepäckstücken und fuhr mit einer Geschwindigkeit von 18 km/h durch die 81 km lange Gepäckförderanlage des Flughafens. Wer sich über das neue Terminal 3 informieren wollte, konnte dazu einen Film nutzen oder mit VR-Brillen den Endausbau des Terminals 3 virtuell zu erkunden. Andere Besucher “parkten” in der Rolle eines Marshallers (Flugzeugeinweisers) ein Flugzeug auf einem Stellplatz ein; da eine verbale Kommunikation zwischen Marshaller und Pilot gewöhnlich nicht möglich ist, muss die Verständigung mit den Piloten durch standardisierte Handzeichen erfolgen.
Auf der Rückfahrt nach Butzbach ließ man bei guter Stimmung die vielen Erlebnisse Revue passieren und mit den Mitreisenden austauschen. Die Nachbarschaftshilfe erhielt viele positive Rückmeldungen.

Hier können Sie zur Exkursion einen Bericht der Butzbacher Zeitung lesen.